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Was bereits passiert ist – Was wir erreichen wollen

Was ist bereits passiert?

Der Odenwaldkreis war in den Jahren 2010 bis 2012 der erste Landkreis, der bundesweit ein eigenes kommunal getragenes Glasfasernetz (FTTC) errichtet hat und nahm damit eine Vorreiterrolle ein. Das Vorhaben galt bundesweit als vorbildlich und war für die damalige Zeit einmalig. Das rund 330 Kilometer lange, und damals auch als Odenwald-Breitband bezeichnete Netz, gehörte der Brenergo GmbH, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der kreiseigenen Odenwald-Regionalgesellschaft mbH (OREG). Im Mai 2022 wurde das Netz an das Darmstädter Energieversorgungsunternehmen Entega verkauft und wird seitdem von dessen Tochterunternehmen Entega Medianet betrieben.

Der Breitbandausbau war natürlich nicht beendet, denn die Bedarfe erhöhen sich stetig. Als im Jahr 2018 das Bundesförderprogramm Breitband um den Sonderaufruf für Schulen und Krankenhäuser erweitert wurde, setzte sich der Odenwaldkreis zum Ziel, 34 Schulen mit Glasfaserleitungen zu erschließen. 12.000 Meter Tiefbautrassen waren bereits vorhanden, 6.000 Meter wurden neu gebaut. Das Vorhaben hatte ein Investitionsvolumen von insgesamt 1,7 Mio. EUR, wovon der Bund 880 TEUR und das Land Hessen 650 TEUR tragen sollten. Der Eigenanteil des Odenwaldkreises wurde auf  170 TEUR veranschlagt.

Letztlich war das Projekt um 30 % kostengünstiger als ursprünglich geschätzt.

Die Herstellungskosten betrugen ca. 1,2 Mio. EUR, die Bundesförderung wird ca. 570 TEUR und die Landesförderung ca. 430 TEUR betragen. Der Eigenanteil des Odenwaldkreises beträgt ca. noch 110 TEUR. Exakte Angaben lassen sich erst mit der Schlussabrechnung (Verwendungsnachweis) machen.

Alle Schulen sind bis zum August 2022 in Betrieb gegangen.

 

 

Was wollen wir erreichen?

Nur mit einem flächendeckenden Glasfaserausbau bis ins Haus (FTTB / FTTH) kann man den wachsenden Anforderungen und Herausforderungen der Digitalisierung gerecht werden. Die Bundesregierung und die Hessische Landesregierung haben hierzu eine Gigabitstrategie entwickelt. Laut Gesetzgeber soll jeder Haushalt in Deutschland spätestens im Jahr 2030 über einen Glasfaseranschluss verfügen. Dadurch ist eine Förderung regionaler Projekte auf kommunaler Basis bis zu 90 % möglich.

Zu unterscheiden ist zwischen dem sogenannten eigenwirtschaftlichen Ausbau, was heißt, dass ein Telekommunikationsunternehmen auf seine eigenen Kosten ausbaut, und dem geförderten Ausbau in den Gebieten, wo sich Eigenwirtschaftlichkeit nicht rentiert. Der Investitionsbedarf für den geförderten Ausbau liegt im Odenwaldkreis bei bis zu 160 Mio. Euro. Hier greift dann die Förderung von Bund und Land mit einem maximalen Anteil von 90 %.

Damit nicht jede Kommune einzeln Fördermittel beantragen und dafür Personal abstellen muss, wird die OGIG mbH stellvertretend für die kreisangehörigen Städte und Gemeinden tätig.

Dieser Prozess geschieht in sieben Schritten:

1.  Der Fördermittelantrag wird von der OGIG mbH für alle zwölf Odenwälder Kommunen gestellt.
2.  Durchführung eines Markterkundungsverfahrens.
3.  Zusicherung der vorläufigen Fördersumme.
4.  Ausschreibung des Ausbaus, um den wirtschaftlichsten Ausbaupartner zu finden.
5.  Zusicherung der endgültigen Fördersumme.
6.  Auftragsvergabe und flächendeckende Bauphase.
7.  Endverwendungsnachweis und Schlussrechnung.

Das geförderte Glasfasernetz ist ein Open Access Netz, was bedeutet, dass alle Telekommunikationsunternehmen Zugang zur vorhandenen Infrastruktur haben und ihre Dienste anbieten können.

Der Ausbau beginnt im Jahr 2023 und soll im Jahr 2030 abgeschlossen sein. Es kann nicht in allen Kommunen gleichzeitig ausgebaut werden. Wann welche Kommune und welche Stadt mit Glasfaseranschlüssen versorgt wird, hängt von vielen – beispielsweise logistischen – Faktoren ab. Die Planung der einzelnen Baustellen ist sehr komplex.